Neuer Elysée-Vertrag für eine engere Freundschaft
Symbolische Gesten der Freundschaft gibt es viele zwischen Deutschland und Frankreich. Nun soll eine weitere dazukommen: eine Neufassung des Elysée-Vertrags von 1963. Mehrere Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch.
Als Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer am 22. Januar 1963 ihre Unterschrift unter den Elysée-Vertrag setzten, besiegelten die beiden Staatsmänner die Aussöhnung zwischen den beiden einstigen "Erbfeinden". Mit dem deutsch-französischen Freundschaftsvertrag vereinbarten die Regierungen in Bonn und Paris verbindliche Konsultationen, eine enge politische Kooperation und einen breit angelegten Jugendaustausch. Mehr als 8,4 Millionen junge Deutsche und Franzosen haben seitdem an Austauschprogrammen im Nachbarland teilgenommen.
Die Ankündigung kam zum Jubiläum des Elysée-Vertrags: Staatspräsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen bis Jahresende einen neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrag aushandeln. Die Idee dazu ist nicht neu. Vor allem die französische Seite hatte immer wieder vorgeschlagen, den Vertrag zu erneuern, obwohl er im Laufe der Zeit schon durch Zusatzvereinbarungen ergänzt wurde. Da der Elysee-Vertrag lediglich einen Kooperationsprozess beschreibt, geht es nicht darum, den Kern des Vertrages zu ändern, sondern um ein politisches Signal: Berlin und Paris wollen eine weitere Etappe der deutsch-französischen Kooperation in Angriff nehmen und damit auch den Weg bereiten für eine Reform der Europäischen Union.