Neue Impulse für die berufliche Bildung in Europa

05.06.2018

In Frankreich machen nur etwa fünf Prozent aller Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren eine Ausbildung, so die Zahlen der INSEE. Die neue Reform der Regierung um Emmanuel Macron will das ändern und die berufliche Ausbildung attraktiver gestalten. Beim 5. Deutsch-Französischen Berufsbildungstag diskutierten Experten darüber, wie sich das auf die europäische Zusammenarbeit auswirken könnte und welche Chancen diese Entwicklung bietet.

„Die Hochschulbildung ist nicht das Maß aller Dinge“, betonte Dr. Achim Dercks, Stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), in großer Runde. Wie viele andere Vertreter aus Wirtschaft und Politik ist er am Donnerstag, 24. Mai, in den Tour Allianz One in La Défense gekommen, um genau an diesen Punkt zu erinnern. Es wäre Zeit, dass die Ausbildung im Betrieb „endlich“ einen höheren Stellenwert bekomme, sagte er und führte an, dass es in ganz Europa 20 Millionen Studenten gibt, aber nur 3,5 Millionen Auszubildende – wenn die Bilanz in Deutschland auch ein wenig besser ausfalle. Mit der Reform der Ausbildung, die das Parlament beschließen will, macht Frankreich seiner Meinung nach einen Schritt in die richtige Richtung.

Doch der Weg ist noch lang, um aus der Ausbildung in Frankreich eine „voie d’excellence“ zu machen, denn sie hat nicht unbedingt das beste Image. „Berufliche Ausbildung ist schon etwas Gutes, aber für die Kinder der anderen und nicht für die eigenen“, skizzierte Brigitte Trocmé vom französischen Bildungsministerium die öffentliche Meinung zu dem Thema. Ein Weg, die Attraktivität einer Lehre zu steigern, sei aber zum Beispiel die Aussicht, ins Ausland zu gehen.

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