Präsident Macron will die duale Ausbildung salonfähig machen. Sie soll Jugendliche aus der Misere holen und den Fachkräftemangel abbauen.
Frankreich und manuelle Arbeit – das schienen lange Zeit zwei Pole zu sein, die sich abstoßen. Schon vor mehr als hundert Jahren bemerkte das der Kunstkritiker Lucien Klotz und rief dazu auf, regelmäßig eine landesweite Ausstellung für die besten Handwerksarbeiten zu veranstalten. Bis heute gibt es daher eine Auszeichnung des „besten Arbeiters Frankreichs“ sowie seit 1985 daraus abgeleitet den Preis des „besten Lehrlings Frankreichs“. Jedes Jahr kommen für die Endausscheidung Hunderte Auszubildenden in Paris zusammen – ausgerechnet in der Sorbonne, einem Tempel der universitären Ausbildung. Auch das symbolisiert, dass in Frankreich akademische Weihen und besonders die Elite-Unis in Form der Grandes Écoles weiter als Königsweg gelten. Danach kommt lange nichts. Schon der Schriftsteller Gustave Flaubert hatte die Ingenieurs-Kaderschmiede École Polytechnique als „Traum aller Mütter“ bezeichnet.
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