Startschuss für deutsch-französische Wasserstoff-Symposien

01.07.2021

Die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer initiiert in Zusammenarbeit mit Air Liquide, France Hydrogène und dem Deutschen Wasserstoff und Brennstoffzellen-Verband (DWV) eine Reihe von Deutsch-Französischen Wasserstoff-Symposien, um Projekte und Fortschritte beider Länder bei der Entwicklung von grünem Wasserstoff zu erörtern und die Grundlagen für eine verstärkte Zusammenarbeit beim Einsatz von Wasserstofftechnologien zu schaffen.

Zum Start dieser Initiative organisieren die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer und ihre Partner am 1. Juli eine erste Konferenz, die den Grundstein für einen dauerhaften deutsch-französische Wasserstoff-Austausch legen soll. Im Jahr 2020 haben sowohl Frankreich als auch Deutschland ehrgeizige Pläne zur Entwicklung von grünem Wasserstoff vorgelegt.

So wird Frankreich bis 2030 7,2 Milliarden Euro für die Entwicklung von dekarbonisiertem Wasserstoff aufwenden, um eine Produktionskapazität von 6,5 Gigawatt zu erreichen. Die deutsche Wasserstoffstrategie sieht 9 Milliarden Euro vor (davon 2 Milliarden für internationale Partnerschaften), um bis zum Jahr 2040 eine installierte Leistung von 10 Gigawatt zu erlangen. In beiden Ländern engagieren sich eine Vielzahl von Unternehmen für die Entwicklung von kohlenstofffreiem Wasserstoff im Verkehr und in Industrieprozessen. So haben Siemens und Air Liquide im Februar 2021 eine Partnerschaft angekündigt, um die Entwicklung großer Elektrolyseure für die nachhaltige Wasserstoffproduktion gemeinsam anzugehen.

Ebenso haben Unternehmen aus beiden Ländern eine Vielzahl von Wasserstoffprojekten für die Förderung im Rahmen des europäischen Programms „Projects of Common European Interest (PCEI)“ gemeldet. Neben diesen deutsch-französischen Initiativen zur Herstellung von Elektrolyseuren oder Fahrzeugen, wird auch die deutsch-französische Stahlindustrie zukünftig auf grünen Wasserstoff angewiesen sein zur Erreichung der Klimaziele. Eine ambitionierte, kooperative Zusammenarbeit beider Länder und innerhalb der EU, eröffnet die Möglichkeit, im globalen Wettbewerb bestehen zu können und von der zukünftigen grünen Wasserstoffwirtschaft mit einem geschätzten Jahresumsatz von über 2.000 Milliarden Euro in 2050 zu profitieren.

Dieses erste deutsch-französische Wasserstoff-Symposium ist Startschuss für eine Serie von Veranstaltungen, die sich dem Thema Wasserstoff widmen werden. Ziel ist es, eine echten deutsch-französischen Wasserstoff-Austausch zu schaffen, mit Politikern, die für Energiefragen zuständig sind, Unternehmen der Branche sowie Wissenschaftlern, die zum Thema Wasserstoff forschen.

 


 

„Der DWV möchte gemeinsam mit seinen Partnern mit dieser deutsch-französischen Initiative die EU unterstützen, eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft zu entwickeln und grünen Wasserstoff so bald wie möglich konkurrenzfähig zu machen. Der Aufbau einer europäischen grünen Wasserstoffwirtschaft bietet die Möglichkeit, die gesamte europäische Wirtschaft zu stärken und zukunftssichere Arbeitsplätze zu schaffen. Wasserstoff kann somit zum Nukleus eines neuen Gemeinschaftsgefühls für eine starke vereinte EU werden. Deutschland und Frankreich haben das Potenzial gemeinsam den Grundstein für eine europäische Wasserstoffindustrie zu legen, die die globale Technologieführerschaft einnehmen kann.“
Werner DIWALD, Vorstandsvorsitzender DWV

„Ich begrüße die Initiative dieses ersten französisch-deutschen Wasserstoff-Symposiums, die helfen wird, den für die Kooperation unserer beiden Ländern notwendigen Dialog zu intensivieren. Die Wasserstoffstrategien Deutschlands und Frankreichs ähneln sich - nur im kollektiven Zusammenspiel schaffen wir es in Europa, mit der internationalen Konkurrenz Schritt zu halten. Insbesondere die Industrialisierung von Elektrolyseuren oder das Ausrollen von Brennstoffzellen-Fahrzeugen sind dabei wichtige Projekte von europäischem Interesse, die sich gemeinsam zwischen Paris und Berlin schmieden lassen.“
Philippe BOUCLY, Präsident France Hydrogene

„Dieses erste französisch-deutsche Symposium ist von großer Bedeutung für die wirtschaftlichen, industriellen und technologischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich. Grüner Wasserstoff ist eine Zukunftstechnologie für die Energiewende und ich freue mich zu sehen, dass Unternehmen unserer beiden L nder eine führende Rolle in Europa einnehmen, sowohl bei der Entwicklung von grünem Wasserstoff als auch dem Aufbau einer konkurrenzfähigen Wasserstoffwirtschaft.“
Guy MAUGIS, Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer

Publikationen zum Thema

Startschuss für deutsch-französische Wasserstoff-Symposien