Bis zuletzt war der langjährige Europaabgeordnete und Vorsitzende der Grünen im EU-Parlament, Daniel Cohn-Bendit (72), in Paris immer wieder als Nachfolger von Nicolas Hulot ins Gespräch gebracht worden. Der Alt-68 und nur schwer in eine Kabinettsdisziplin einzubindende streitbare Deutsch-Franzose wurde 1945 als Kind deutsch-jüdischer Eltern in Frankreich geboren, erlangte internationale Bekanntheit bei den Pariser Mai-Revolten im Jahre 1968. Nach einem ausführlichen Telefonat am Montag mit Macron waren sich beide einig geworden, dass die vakante Position mit einem eher diplomatisch auftretenden Politiker besetzt werden solle. Mit der Wahl des seit April 2017 amtierenden Präsidenten der französischen Nationalversammlung, dem 44jährigen ehemaligen Mitglied der französischen Grünen De Rugy, scheint Macron eine Idealbesetzung gefunden zu haben. Nach der siegreichen Wahl von Macron als Staatspräsident war De Rugy zur Partei La République en Marche ins Macron-Lager gewechselt. Am 22. Januar 2018 hielt De Rugy in Berlin in perfektem Deutsch eine vielbeachtete Rede im Deutschen Bundestag, mit der er die deutsch-französischen Beziehungen für den Aufbau Europas herausstellte. In den kontroversen Dossiers in der Energiepolitik und Landwirtschaft - wie dem Umgang mit Pflanzenschutzmitteln und der Stilllegung von französischen Atommeilern - die von Nicolas Hulot als Rücktrittgründe genannt wurden, stellen für den Amtsnachfolger offenbar kein ideologisches Problem dar. Der Grünen-Politiker und Mitbegründer der Ökologischen Partei in Frankreich, Francois de Rugy, erzielte mit seiner ökologischen Partei im ersten Wahlgang im Schlepptau der Sozialisten bei den Präsidentschaftswahlen magere vier Prozent der Stimmen. Die linke französische Tageszeitung „Liberation“ apostrophierte den neuen Umweltminister nach seiner Ernennung als „ökologischen Opportunisten“, der sein Fähnchen nach dem vorherrschenden politischen Wind ausrichte. Dies deutet auf politischen Realitätssinn hin, was in der europäischen Umwelt- und Klimapolitik sowie den Weichenstellungen für die Landwirtschaftspolitik links und rechts des Rheines sich als Vorteil erweisen könnte. Lesen Sie mehr HIER.
Der Chef des Opel-Eigentümers PSA, Carlos Tavares, setzt auf die Unterstützung der Arbeitnehmer für den Teilverkauf des Zentrums, in dem zuletzt ein deutlicher Rückgang an Aufträgen verzeichnet worden war. Den Plänen zufolge würde Segula Technologies Anlagen der Fahrzeug- und Antriebsentwicklung übernehmen und dort auch Aufträge über den Automobilbereich hinaus annehmen - etwa aus der Bahn- oder Energiebranche. Den bis Juli 2023 vereinbarten Kündigungsschutz wolle das französische Unternehmen erhalten, erklärte Opel. Die mögliche strategische Partnerschaft steht demnach aber noch unter dem Vorbehalt weiterer Verhandlungen auch mit den Sozialpartnern sowie der Zustimmung des Aufsichtsrats. PSA-Chef Tavares äußerte sich optimistisch über den geplanten Teilverkauf. Er erwarte sich "auf dem Wege der Mitbestimmung die Unterstützung der Arbeitnehmer", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom (Donnerstagsausgabe). Im Entwicklungszentrum gebe es wachsende Überkapazitäten. "Falls wir uns mit Segula einig werden, ist das richtig positiv", fügte er hinzu. "Die bisherigen Opel-Ingenieure behalten ihren Arbeitsplatz und ihren Wohnort." Die hessische Landesregierung erklärte, das Opel-Entwicklungszentrum sei ein unverzichtbarer Garant für den Fortbestand Opels als eigenständiger Marke. Es sei wichtig, dass möglichst große Teile des Zentrums bei Opel verblieben. Die Zukunftsfähigkeit könne allerdings "nur gelingen, wenn das Zentrum entsprechend ausgelastet ist", erklärten Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne). Nun sei es wichtig, dass Arbeitnehmerschaft und Betriebsrat "mitgenommen" würden, um eine verträgliche Lösung für alle Seiten zu erreichen. Opel-Chef Michael Lohscheller sprach von einem "drastischen" Rückgang an Aufträgen durch externe Unternehmen im Entwicklungszentrum und äußerte sich zugleich zuversichtlich, dass die Partnerschaft auch tatsächlich zustande kommt. "Segula hat uns ein überzeugendes Zukunftsprojekt präsentiert", sagte er in einer Telefonkonferenz und bekräftigte: "Wir wollen die Arbeitsplätze in Rüsselsheim sichern." Entwicklungschef Christian Müller betonte, die Partnerschaft mit Segula Technologies könne es ermöglichen, die Entwicklungs-Infrastruktur im Forschungszentrum "vollständig auszulasten. Damit bekäme das Entwicklungsteam des Autobauers zugleich eine "solide Zukunftsperspektive". Bereits Anfang Juli war bekannt geworden, dass Opel einen Verkauf von Teilen des Zentrums plant. Der Autobauer schreibt seit Jahren Verluste. Deshalb hatte die französische PSA-Gruppe, die Opel im Sommer 2017 für 1,3 Milliarden Euro vom US-Hersteller General Motors (GM) übernommen hatte, dem Autobauer und seiner britischen Schwestermarke Vauxhall ein Sparprogramm verordnet. Damit soll der Autobauer bis 2020 wieder profitabel werden. Segula Technologies bietet Ingenieursdienstleistungen in der Automobilbranche aber auch in den Bereichen Luftfahrt und Verteidigung, Energie, Schienenverkehr, Marine, Pharmazie und Petrochemie an. Die Gruppe hat in 28 Ländern rund 11.000 Mitarbeiter. Die mögliche strategische Partnerschaft mit Opel bezeichnete Konzernchef Laurent Germain als "Schlüssel" für das Erreichen des Ziels, bis 2023 der "weltweit führende Dienstleister für automobile Lösungen zu werden".
Der Süßwaren-Hersteller Katjes will sein Frankreich- und Belgiengeschäft mit dem französischen Konkurrenten CPK fusionieren. Dazu liefen „exklusive Verhandlungen mit CPK“, teilte Katjes International, die Beteiligungsgesellschaft der Gruppe, am Mittwoch in Emmerich (Nordrhein-Westfalen) mit. Der Zusammenschluss würde in Frankreich ein neues Süßwarenschwergewicht schaffen, hieß es. Zugleich erhoffe sich Katjes eine Stärkung seines Eigenkapitals. Details zur Finanzierung wurden nicht genannt. Das Geschäft soll nach Zustimmung der Kartellbehörden noch 2018 vollzogen werden. CPK produziert in Frankreich in fünf Werken mit insgesamt rund 950 Mitarbeitern. Katjes International hat in den vergangenen Jahren sein internationales Geschäft Schritt für Schritt ausgebaut. 2017 hatte das Unternehmen das gesamte Markengeschäft des italienischen Bonbon- und Lakritzherstellers Cloetta übernommen und war damit zur Nummer zwei auf dem italienischen Markt geworden. Zu dem Katjes-Süßwarenimperium gehören nicht nur die unter dem Firmennamen verkauften Lakritze und Fruchtgummis, sondern auch andere Süßwaren-Klassiker wie Ahoi-Brause. Lesen Sie den Artikel <a target="_blank" href="https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/suesswaren-hersteller-katjes-will-sein-frankreichgeschaeft-mit-cpk-fusionieren/22974376.html?ticket=ST-3328215-WR2ddsi4IXW6bwLcjubP-ap4">hier im Handelsblatt.</a>
Ein paar Klicks im Internet, ein paar Wochen Wartezeit, dann steht die große Box vor der Tür. Aufmachen, Nummernschild ‘ran und los geht die Fahrt mit dem unu-Elektroroller. Der Haken? Das Start-up „unu“ setzt alles daran, dass ein solcher nicht existiert. Das Trio aus den Deutschen Pascal Blum und Elias Atahi und dem Franzosen Mathieu Caudal hat 2013 von München aus der traditionellen Lieferkette den Krieg angesagt. Kosten für Zwischenhändler und Lagerung fallen durch den Onlinevertrieb weg, so sparen sie bis zu 40% ein. Ihr Ziel: Elektroroller, die trotz individueller Fertigung günstig sind: je nach Motorstärke und Design zwischen 1800 und 3000 Euro. Der Antrieb funktioniert mit portablen Batterien, die an einer herkömmlichen Steckdose aufgeladen werden können. Fünf Jahre später sitzt „unu“ in Berlin, hat nach Österreich, Frankreich und in die Niederlande expandiert. Mit einer Wachstumsrate von 725% kürte sie das Fachmagazin Gründerszene auf Platz vier der am schnellsten wachsenden deutschen Start-ups. Das Magazin Forbes stellte das deutsch-französische Trio auf seine „30 under 30“-Liste. Den Standortwechsel an die Spree beschreibt der Franzose Caudal als Erfolgs-Katalysator: „Berlin ist als deutsche Hauptstadt national und vor allem auch international ein Ort mit großer Strahlkraft und stetige Quelle für Inspiration.“ Aber was hat Berlin, was Paris nicht hat? „Gefühlt sind in Paris eher wenige französische Start-ups mit großen europäischen und internationalen Ambitionen da“, sagt Caudal. Der Fokus liege häufig auf dem französischen Markt, genau das Gegenteil sei in Berlin der Fall: „Hier ist der Fokus meist die Öffnung in Richtung international.“ Für Berlin sprächen außerdem die Synergieeffekte, die sich durch die höhere Dichte an Start-ups ergäben sowie moderatere Unternehmenskosten und Mieten. Paris sei aber auf einem guten Weg: Gründungszentren und Co-Working-Spaces hielten immer mehr Einzug. Und die französische Hauptstadt hat einen entscheidenden Vorteil: Es fließe mehr Kapital als in Berlin. „In Berlin liegt die Inspiration, in Paris liegt das Geld“, fasst Caudal zusammen. Nicolas Bresson ist anderer Meinung: „Die Innovationskultur ist in Paris stärker ausgeprägt, vor allem was Apps, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, angeht.“ Nur konsequent, dass der Franzose das Start-up „SteerIO“ zusammen mit seinen Freunden Damien Guery und Thomas Hecht im Januar dort gegründet hat: Künstliche Intelligenz (KI) ist eine wesentliche Komponente ihrer Projektsteuerungs-App. Durch ein ausgeklügeltes Feedback-System soll sie verhindern, dass Projekte an der Umsetzung scheitern. Egal ob ineffiziente Meetings oder Schwierigkeiten in der Kommunikation: Vorzeichen des Scheiterns können Teammitglieder über die App teilen, diese schickt maßgeschneiderte Lösungsvorschläge. Die Schwäche von herkömmlichem Feedback sei oft, dass es unregelmäßig und personalisiert sei. Genau da setzt „SteerIO“ an: Projektteams tauschen sich regelmäßig über die App aus, ob Ziele und Prioritäten noch übereinstimmen. Für den Standort Paris sprachen aber nicht nur rationale Gründe: „Da haben Herz und Kopf gleichzeitig entschieden“, sagt Hecht, denn hier hat sich das Trio vor zwölf Jahren beim Wirtschaftsstudium kennengelernt. „Gerade ist es für ein Start-up einfach interessanter in Paris zu sitzen“, fügt Bresson hinzu. Die Start-up-Szene boome, weil die führenden französischen Aktienunternehmen sowie Facebook und Microsoft massiv in die Branche investierten. Für zusätzlichen Schwung habe Präsident Emmanuel Macron gesorgt, indem er „Innovation“ zu einer seiner Prioritäten erklärte. Sich auf Paris beschränken, will das Trio aber nicht: „Wir verstehen uns als pan-europäisches Unternehmen und der deutsche Markt ist eines unserer Hauptziele“, sagt Hecht. Zwischen den beiden Ländern navigieren sie schon heute: Bresson, der seit vier Jahren in München wohnt, knüpft Kontakte zu deutschen Firmen und reist alle zwei Wochen an die Seine. Die Risikokultur sowie Unterstützungen für Start-ups seien in Deutschland zwar weniger ausgeprägt und die Kundenbindung schwieriger. „Ist die Kundenbeziehung aber einmal aufgebaut, ist das wirtschaftliche Potenzial höher als in Frankreich“, schwärmt Bresson. Momentan befindet sich „SteerIO“ noch in der Beta-Testphase, im Herbst soll die App auf den Markt kommen. Bis dahin erproben ausgewählte Partner das Produkt – und geben den Gründern das ihnen wohl teuerste Gut: Feedback. Einen prominenten Fan haben sie bereits: „Eine derartige Plattform ist natürlich sehr vielversprechend für eine Institution wie die unsere“, sagt der Präsident der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH), Professor David Capitant, denn Projektarbeit ist DFH-Tagesgeschäft. Zusammen mit sieben Partnerinstitutionen, darunter die Arts et Métiers ParisTech und die Deutsch-Französische Industrie- und Handelskammer, lud die DFH jüngst 30 europäische Start-ups auf die Technologie- und Start-up-Messe „Viva Technology“ in Paris ein – darunter auch „SteerIO“ und „unu“. Im Vordergrund: Ideenaustausch und Networking. Das Motiv: In den Bereichen Ingenieurswesen und Unternehmensführung will die DFH verstärkt auf duale Studiengänge setzen und mit Start-ups zusammenarbeiten. „Der Wandel in eine digitale Gesellschaft ist eine unserer drei strategischen Achsen“, sagt Capitant. Artikel lesen in <a target="_blank" href="http://parisberlinmag.com/in-berlin-liegt-die-inspiration-in-paris-liegt-das-geld/">ParisBerlin</a>.
Der Chemiekonzern BASF möchte sein Unternehmensportfolio im Bereich des 3D-Drucks erweitern hat die 100-prozentige Tochterfirma BASF New Business gegründet. Jetzt übernimmt das Unternehmen den niederländischen Filamenthersteller Innofil3D BV, wie dieser in einer Pressemitteilung bekanntgab. Innofil3D hat sich auf die Herstellung von Filamenten für den FDM/FFF 3D-Druck spezialisiert. Gegründet wurde es im Jahr 2014 von Applied Polymer Innovations als Spin-off. Das Unternehmen nutzt bereits ein internationales Vertriebsnetz. Hergestellt werden sowohl PLA-, PET-, PVA- und ABS-Filamente, welche eine sehr hohe Qualität besitzen und so für ein hervorragendes Endprodukt garantieren. Der Chemiekonzern BASF erzielte im Jahr 2016 einen Umsatz von 58 Milliarden Euro, weltweit sind für den gesamten Konzern mehr als 100.000 Mitarbeiter tätig. BASF News Business wird 100-prozentiger Besitzer von Innofil3D. Bis jetzt unterstützte BASF bereits HP mit der Bereitstellung von Chemikalien für die Fertigung seiner Produkte. Mit der Neuakquisition werden diese Bemühungen noch weiter vorangetrieben, gehört zum Portfolio doch jetzt de gesamte Innofil3D Produktpalette. Den ganzen Artikel <a target="_blank" href="https://www.3d-grenzenlos.de/magazin/startups/basf-uebernimmt-3d-druck-filamenthersteller-innofil3d-27295153/">HIER </a>lesen.
Droht Europa ein Handelskrieg mit den USA? Laut Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire steckt Europa bereits mittendrin. "Er hat bereits begonnen", sagte Le Maire am Sonntag bei einer Wirtschaftskonferenz in Aix-en-Provence. Ziel der USA sei es, in der Handelspolitik einen Keil zwischen Deutschland und Frankreich zu treiben. "Was die Vereinigten Staaten wollen, ist, Frankreich und Deutschland in der Handelsfrage zu spalten", sagte Le Maire. Er forderte, die europäischen Staaten müssten zusammenstehen. Die USA könnten sich auf eine einheitliche und starke Antwort aus Europa einstellen, sollten sie die Zölle weiter erhöhten. Wegen des hohen Außenhandelsdefizits der USA von mehr als 800 Milliarden US-Dollar versucht Trump etliche Maßnahmen, scheinbar ohne sich an Regeln der Welthandelsorganisation gebunden zu fühlen. Die USA hatten die Europäische Union mit Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium belegt, worauf Europa mit Vergeltungszöllen auf US-Produkte antwortete. Trump droht auch mit höheren Zöllen auf Autoimporte. Diese könnten laut Trump bis zu 20 Prozent betragen. Hierzu sagte le Maire, Europa müsse deutlich machen, dass es eine "souveräne Wirtschaftsmacht" sei. Es sei "nicht zu verstehen, dass zwischen Verbündeten, zwischen dem amerikanischen Volk und dem Volk in Europa, ein Handelskrieg erklärt" werde. Lesen Sie den Artikel bei Spiegel online <a target="_blank" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-frankreich-warnt-deutschland-vor-donald-trump-a-1217310.html">HIER</a>.